Reha nach Triple-Osteotomie
Die Hüftdysplasie nimmt unter den angeborenen Deformitäten des Bewegungsapparates mit einer Inzidenz von 2-4 % einen prominenten Platz ein1. Als erfolgreiche Behandlungsmethode hat sich in den letzten Jahren die Triple-Osteotomie nach Tönnis durchgesetzt. Für den Genesungsverlauf sowie die Wiederherstellung der Funktions- und Bewegungsfähigkeit des Gelenks hat eine spezifische Reha nach Triple-Osteotomie eine große Bedeutung.
Reha nach Triple-Osteotomie in Kürze
- Indikationen: Triple-Osteotomie bei Hüftdysplasie
- Arten: stationär und teilstationär (ganztägig ambulant)
- Behandlungen: Physio-, Schmerz- und Ergotherapie, Gang- und Bewegungsschulungen, MTT, psycho-soziale Beratung
- Ziele: Erlernen gelenkschonender Bewegungsabläufe, Muskelaufbau, Schmerzlinderung
- Dauer: stationäre Reha 3 Wochen, ganztägig ambulante Reha 15 Behandlungstage
- Kostenträger: gesetzliche Krankenkasse, Rentenversicherung
Was ist eine Reha nach Triple-Osteotomie?
Eine Reha nach Triple-Osteotomie ist eine Maßnahme, die dem Wiederaufbau der Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Hüftgelenks dient. Sie wird meist einige Wochen nach der OP durchgeführt und erfolgt überwiegend stationär. Kostenträger ist in der Regel die Krankenkasse oder die Deutsche Rentenversicherung.
Warum ist eine Reha nach Triple-Osteotomie sinnvoll?
In den ersten Wochen nach der Operation am Hüftgelenk müssen übermäßige Belastungen ausgeschlossen werden. Gezieltes Training und Muskelaufbau sind langfristig wichtig, sollten jedoch nicht zu früh beginnen. In einer Reha nach Triple-Osteotomie werden Patienten mit Hüftdysplasie optimal betreut, erlernen die für das Wiedererlangen von Stabilität und Beweglichkeit benötigten Übungen und bekommen zudem eine individuelle Medikation zur Behandlung von postoperativen Schmerzen.
Wer hat Anspruch auf eine Reha nach einer Triple-Osteotomie?
Sowohl Erwerbstätige wie auch Nicht-Erwerbstätige haben nach einer Operation zur Korrektur einer Hüftdysplasie Anspruch auf die Nachbehandlung in Form einer Rehabilitation. Lediglich Ansprechpartner bzw. Kostenträger können unterschiedlich sein. Diese machen meist Vorgaben hinsichtlich der Voraussetzungen, die für die Gewährung bzw. Kostenübernahme erfüllt werden müssen. Patienten sollten sich daher im Vorfeld an die Krankenkasse oder die Rentenversicherung wenden.
Wann sollte eine Reha nach einer Triple-Osteotomie durchgeführt werden?
Nach der Hüft-OP verbleiben die Patienten mehrere Tage in der Klinik, bevor sie nach Hause entlassen werden. Ob die Reha direkt im Anschluss an den Klinik-Aufenthalt zur Korrektur der Hüftdysplasie erfolgt oder erst einige Wochen später, wird individuell mit dem behandelnden Arzt geklärt.
Welches Ziel verfolgt eine Reha nach einer Triple-Osteotomie?
Die ersten Wochen nach der Operation einer Hüftdysplasie sind für Betroffene eine Herausforderung. Sie sind auf Gehhilfen angewiesen und müssen neue Bewegungsabläufe erlernen. Eine Reha nach der Triple-Osteotomie stellt nicht nur eine optimale Versorgung während dieser Zeit sicher, sie bietet außerdem verschiedene Therapien, um Heilungsverlauf und Muskelaufbau zu unterstützen. Darüber hinaus werden (postoperative) Schmerzen gelindert und die psychische Regeneration gefördert.
Welche Therapien werden bei einer Reha nach einer Triple-Osteotomie durchgeführt?
Nach der Operation an der Hüftpfanne bzw. dem Hüftgelenk sind Patienten stark eingeschränkt. Das Bein darf nicht vollständig belastet werden, verschiedene Bewegungsabläufe müssen neu erlernt werden. Damit das gelingt, wird der Therapieplan in der Klinik individuell zusammengestellt. Zu den häufig verordneten Maßnahmen gehören:
- Physiotherapie
- Ergotherapie
- Schmerztherapie
- Bewegungstherapie und MTT
- Physikalische Therapie
- Gesundheitsschulungen
- Ernährungsberatung
- Psycho-soziale Beratung
Wie läuft eine Rehabilitation nach einer Triple-Osteotomie ab?
Bereits am Tag der Anreise besprechen die Patienten den aktuellen Status des Hüftgelenks nach der Operation mit ihrem Arzt. Er führt die Erstuntersuchung durch, die die Basis für einen individuellen Therapieplan bildet. Während des Klinik-Aufenthalts stehen täglich verschiedene Therapien auf dem Programm. Abseits davon gibt es aber auch viel Zeit für Entspannung und die psychische Erholung nach dem Eingriff.
Wie lange dauert die Reha?
Die Dauer der Reha nach Triple-Osteotomie ist abhängig davon, ob sie ganztägig ambulant oder stationär durchgeführt wird. Die häufig eher empfohlene stationäre Behandlung umfasst einen Zeitraum von 3 Wochen. Die ganztägig ambulante Variante hingegen 15 Behandlungstage. Eine Verlängerung der Maßnahme ist theoretisch möglich, wird jedoch individuell mit dem Arzt in Abhängigkeit davon besprochen, wie gut sich das Hüftgelenk nach dem Eingriff bereits erholt hat.
Ist eine ganztägig ambulante Rehabilitation möglich?
Die ganztägig ambulante Rehabilitation ist nach der operativen Korrektur der Hüftdysplasie theoretisch möglich, wird aber selten empfohlen. Denn anders als bei der stationären Therapie, bei der Patienten für mehrere Wochen in der Klinik betreut werden, muss bei einer ambulanten Reha der tägliche An- und Abfahrtsweg bewältigt werden. Da das Hüftgelenk in der ersten Zeit nach der Operation nur bedingt gebeugt werden darf, ist dies kaum möglich.
Wer trägt die Kosten für eine solche Reha?
Nach der operativen Lösung der Hüftpfanne vom Becken, benötigen viele Patienten Unterstützung, um schnell wieder auf die Beine zu kommen und wie gewohnt am beruflichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Deshalb werden die Kosten für die Rehabilitation nach Triple-Osteotomie entweder von der Krankenkasse (bei Nicht-Erwerbstätigen und Rentnern) oder von der Deutschen Rentenversicherung (bei Erwerbstätigen) übernommen.
Wie beantragt man eine Reha nach einer Triple-Osteotomie?
Patienten, deren Hüftdysplasie mit einer Triple-Osteotomie behandelt werden soll, bekommen in der Regel schon vor der Operation den Hinweis, dass sich eine anschließende Rehabilitation (Anschlussheilbehandlung/ AHB) empfiehlt. In diesem Fall müssen die Betroffenen den Reha-Antrag nicht selbst stellen. Diese Aufgabe übernimmt der Sozialdienst im Akutkrankenhaus. Soll die Maßnahme erst deutlich nach dem Eingriff durchgeführt werden, muss hingegen selbstständig ein Antrag beim Kostenträger (Krankenkasse oder Deutsche Rentenversicherung) gestellt werden.
Wie geht es nach der Reha weiter?
Nach der Triple-Osteotomie-Reha sind viele Patienten mit einer weiterführenden, ambulanten Physiotherapie gut beraten. Diese lässt sich in vielen Fällen direkt bei der bereits bekannten Rehaklinik umsetzen. Teilweise kommt auch eine Verlängerung der Reha-Maßnahme in Betracht. Das muss jedoch individuell mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Auch die Teilnahme an einem Reha-Nachsorgeprogramm ist unter Umständen sinnvoll.
Woran erkennt man eine gute Rehaklinik nach einer Triple-Osteotomie?
Eine gute Rehaklinik nach einer Triple-Osteotomie zeichnet sich durch spezifische orthopädische Fachkenntnisse aus. Mit einem individuellen Therapieplan können Training und Muskelaufbau gezielt erfolgen, postoperative Schmerzen gelindert und eventuelle Begleiterkrankungen mitbehandelt werden. Empathie und Kommunikation auf Augenhöhe sind ebenfalls essenziell, damit sich Patienten wohlfühlen und die Zeit in der Klinik zur umfassenden Regeneration nutzen können.
Quellenliste
1 Feßler, Christina „Ergebnisse der Tripleosteotomie bei Hüftdysplasie des Erwachsenen“, Dissertation, Ulm, 2016, S. 1, https://oparu.uni-ulm.de/xmlui/bitstream/handle/123456789/5283/Dissertation_Fessler.pdf (Datum des Zugriffs: 10.01.2023)